Klappentext
Die Unvereinbarkeit von idealistischer und realistischer Weltsicht
verlangt Toleranz der politischen Ethik in beide Richtungen. Die
menschliche Hemmungslosigkeit, die als Freiheit missverstanden wird,
provoziert heute nicht mehr zu leugnende Rückwirkungen der Natur.
Eine stärkere ethische Orientierung in Richtung Realismus scheint
nötig, obwohl ethische Normen nicht aus der Natur abgeleitet werden
können. Wir Menschen haben die Freiheit, uns durch Missachtung der
natürlichen Rahmenbedingungen unseres Lebens selbst zu beschädigen.
In einer pluralen demokratischen Gesellschaft mit unterschiedlichen
Werte- und Glaubenshaltungen muss der Sowohl-als-auch-Standpunkt,
nicht der Entweder-oder-Standpunkt die Regel sein. Für die passive
und aktive Sterbehilfe, Stammzellen- und Gentherapien,
Präimplantationsdiagnostik und den Abbruch des Lebens eines Embryos,
Fötus oder Neugeborenen, muss jeder, der dies in Anspruch nehmen will,
auch jenen Helfer finden, der kann und will. Die Vorrangstellung von
Ideen und Idealen in der Legislative muss kritisiert werden.
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